18 US-Soldaten ließen 1993 in Mogadischu ihr Leben. Mit dem Kriegsfilm "Black Hawk Down" stellte Ridley Scott die blutigen Ereignisse in Somalia nach.
Es war eines jener Ereignisse, die die USA erschütterten. Am 3. und 4. Oktober 1993 kämpften US-Soldaten in der „Schlacht von Mogadischu“ ums nackte Überleben. 18 von ihnen verloren diesen Kampf, was die Außenpolitik der Supermacht nachhaltig beeinflusste. Vor allem die Fernsehbilder der unter dem Jubel vieler Einheimischer durch die Straßen der Stadt geschleiften Leichen zweier US-Soldaten sorgten für blankes Entsetzen.
Acht Jahre später drehte Ridley Scott („Alien“, Gladiator“) „Black Hawk Down“, der sich eng an die damaligen Ereignisse anlehnte und zwiespältig aufgenommen wurde.
Blutiger Showdown in Mogadischu
Eine Task Force soll den somalischen Warlord Mohammed Farah Aidid in Mogadischu gefangen nehmen. Anfangs läuft die Aktion wie geplant. Doch völlig unvermittelt sehen sich die amerikanischen Soldaten heftigem Widerstand ausgesetzt. Ein Helikopter vom Typ „Black Hawk“ wird abgeschossen, weshalb eine Einheit ausgesandt wird, um die Besatzung zu evakuieren.
Aber der Rettungseinsatz verwandelt sich in eine Katastrophe: Ein zweiter Hubschrauber wird abgeschossen und die Task-Force-Ranger-Einheit unter Führung von Staff Sergeant Eversmann (Josh Hartnett) wird von somalischen Kämpfern umzingelt und unter Beschuss genommen. Verzweifelt kämpfen die US-Soldaten gegen einen unerbittlichen Feind, der selbst Kinder als Krieger einsetzt …
„Black Hawk Down“: Kriegs- oder Anti-Kriegsfilm?
Wie bei jedem Film, der sich militärischen Szenarien widmet, stellt sich unweigerlich die Frage nach der Intention: Unverhohlene Kriegspropaganda oder Anprangerung von Kadavergehorsam und unmenschlicher Grausamkeit? "Black Hawk Down" macht es dem Zuschauer nicht einfach. Durch die Zusammenarbeit mit dem US-Militär (übrigens eine durchaus gängige Praxis in Hollywood) verbitten sich diverse kritische Untertöne von selbst. Dennoch handelt es sich bei "Black Hawk Down" keinesfalls um hurra-patriotische US-Propaganda.
Black Hawk - Bild: Pixabay.com |
Das Töten und Sterben wird weder glorifiziert, noch verherrlicht. Im Gegenteil: So manchen tödlich verwundeten Soldaten ereilt – leider zu spät – die Einsicht, dass er Teil einer unmenschlichen Maschinerie war, die ihn ungerührt zermalmte und ins große Nichts ausspie.
Ridley Scotts umstrittenster Film
Heftige Kritik erntete der Regisseur von Meisterwerken wie „Alien“, „Blade Runner“ oder „Gladiator“ trotzdem. Wie es auch beispielsweise Steven Spielberg in seinem Kriegsepos „Der Soldat James Ryan“ vorexerzierte, reduzierte Ridley Scott die Perspektive auf jene der Amerikaner. Dass während der Kämpfe neben 18 US-Soldaten auch schätzungsweise über tausend Somalier getötet wurden, wird beinahe völlig ausgeklammert.
Allerdings folgte Scott damit lediglich der nötigen filmischen Diktion: Es ist unmöglich, in einem auf zweieinhalb Stunden angelegten Streifen sämtliche Seiten und Facetten eines Konflikts zu beleuchten. Statt sich in einer hoffnungslos zerfaserten Dramaturgie zu verlieren, setzte der Brite ganz klare Akzente. „Black Hawk Down“ verweigert sich einer allzu simplen Schwarzweiß-Malerei und schildert lediglich den Überlebenskampf ganz gewöhnlicher Soldaten. Die Nationalität oder Hautfarbe spielt hierbei keinerlei Rolle.
=>Auf DVD, BlueRay und bei Prime Video |
Oscars für die intensiven Kampfszenen
Der Lohn der aufwändigen Dreharbeiten: 2002 wurde „Black Hawk Down“ mit zwei Oscars für den „Besten Schnitt“ sowie den „Besten Ton“ ausgezeichnet. Insbesondere die Kampfszenen profitierten vom Schnitt. Wie bereits in „Gladiator“ fühlt sich der Zuschauer beängstigend nahe am blutigen Geschehen, ganz so, als nähme er selbst teil.
Für den berührenden Score sorgte der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer.
Fazit: Realistisch, spannend und nachdenklich stimmend
„Black Hawk Down“ ist definitiv kein Film für jeden Geschmack oder gar leichte Kost. Fernab jeglicher Glorifizierung schilderte Ridley Scott die medial aufsehenerregendste Episode eines Konflikts, der bis heute nicht gelöst wurde.
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